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Den Abschluss dieser nicht sehr außergewöhnlichen Vorlesungswoche bildete am Freitag ein Vortrag, den Simon und ich gemeinsam halten sollten. "Gemeinsam" heißt nach schottischer Definition: Einer macht den Vortrag und hält ihn (in unserem Fall Simon) und der andere bastelt ein Handout dazu (das hab ich übernommen).
Das Wochenende war dafür umso spannender und interessanter: Wochenendtrip nach London!
Am Freitag Nachmittag sind wir (ich gemeinsam mit fünf anderen jungen Leuten, die zur Zeit in Edinburgh wohnen) mit dem Auto nach London gefahren, wo wir beim Vater (der ein Stückchen außerhalb von London wohnt) unseres Chauffeurs (der uns nicht nur gefahren hat, sondern auch die ganze Fahrt für uns organisiert hat) übernachten konnten. Am Samstag sind wir dann frühs mit dem Zug nach London reingefahren und haben ein ziemlich pralles Touristenprogramm durchgezogen. Hier nur eine kleine Auswahl, was wir alles gesehen haben: Harrods, Buckingham Palace, Trafalgar Suare, Piccadilly Circus, St. Pauls (dort haben wir uns einige Zeit aufgehalten und auch die Kuppel bestiegen - eine echt faszinierende Kirche), Tower, Tower Bridge, Downing Street 10, Big Ben und Parliament. Um die teilweise recht langen Wege zurückzulegen, sind wir ziemlich oft U-Bahn gefahren, ab und zu mal gelaufen und eine Strecke haben wir in einem der berühmten London Cabs zurückgelegt - also mit dem Taxi. Der Höhepunkt und eigentliche Reisegrund unseres London-Besuchs war am Samstag Abend ein Taizé-Gebet in der Westminster Abbey (die nach St. Pauls sehr karg und klein gewirkt hat). Bevor wir am Sonntag wieder zurück nach Edinburgh gefahren sind, haben wir zu zweit noch einen kleinen Abstecher ins britische Museum gemacht und wurden auf dem Weg aus der Stadt raus noch auf die ein oder andere Sehenswürdigkeit hingewiesen. Insgesamt ein echt geniales sonniges Wochenende!


Woche 6 heißt, dass in drei der vier Vorlesungen Dozentenwechsel war ... aber ob das so eine gigantische Verbesserung war?!? ... naja, mehr dazu unter "Unileben".
Sonst hat sich in dieser Woche nicht viel ereignet, außer dass ich am Samstag mit der CU im Eisstadion war. War ganz schön ;-)
Am Sonntag war dann irgendein Mitbewohner unserer Hall der Meinung, er müsste testen, wie empfindlich unsere Feuermelder (die ausnahmslos in jedem Raum und in regelmäßigen Abständen auch auf den Gängen angebracht sind) eingestellt sind oder wie lange die Feuerwehr bis hierher braucht. Fazit: Nach 15 Minuten war ein Löschwagen da, nach weiteren fünf Minuten warten durften wir dann aber auch schon wieder in unsere Zimmer. Übrigens braucht der Sicherheitsdienst der Uni nur zehn Minuten bis zu unserem Ende des Campuses und er kam ziemlich gemütlich dahergeschlendert - andererseit bringts ja nicht wirklich was, wenn die Security vor der Feuerwehr da ist ;-)


Da der Mittwoch dieser Woche der erste Mittwoch im Monat war, fand wieder das Taizé-Gebet in der Holy Church statt. Diesmal hatte ich die Flöte dabei und spielte ab und zu die Oberstimmen zur CD - interessante Variante, hat sich aber wohl sogar ganz gut angehört ... und hat Spaß gemacht.
Dieser erste November war auch vom Wetter her sehr interessant: Mittags war ich im T-Shirt (!) draußen, ohne zu frieren, während ich abends lieber meinen Winteranorak rausgeholt hab und bei 4°C auch wirklich gebraucht hab ...
Am Samstag nahm ich an einem von der Chaplaincy organisierten Ausflug nach Fife teil. Fife ist das Gebiet nördlich von Edinburgh und das Mekka des Golfsports. Auf der Fahrt zu unseren Zielorten sind wir an etlichen Golfplätzen vorbeigekommen, die teilweise nur an diversen Löchern zwischen Straße und Meer zu erkennen waren. Unser erstes Ziel war das Fischerörtchen Pittenweem, das wir uns in einem schönem Spaziergang angeschaut haben. Dann sind wir weiter nach Anstruther und haben ein Fischereimuseum angeschaut. Den Nachmittag haben wir schließlich in St. Andrews verbracht, wo wir uns die Ruinen der Kathedrale und der Burg angeschaut haben und danach noch durch die Stadt gelaufen sind. Wir sind am Strand und am berühmten Golfplatz vorbeigekommen sind, auf dem regelmäßig internationale Golfturniere stattfinden und berühmt für sein Clubhaus und den Old Course ist.


Diese Woche hatte zwei erwähnenswerte Ereignisse:
Ein Theater in Edinburgh, das Lyceum, hat bei allen Prämieren kostenlosen Eintritt. Dies habe ich gemeinsam mit zwei Leuten, die ich in der Uni getroffen habe ausgenutzt und wir haben uns am Freitag Mary Stuart von Friedrich Schiller angeschaut.
Am Samstag feierten wir dann bei unserem Instructor den 7. Geburtstag des Aikido Clubs. Nachdem sich diese Party etwas in die Länge gezogen hat und es 5:30 Uhr war, bis wir aufgebrochen sind, hat sich dann noch ein bequemes Sofa gefunden, auf dem ich übernachten konnte. So musste ich nicht mitten in der Nacht noch alleine zurück zum Campus fahren. Gegen Mittag sollten wir dann ein paar Wohnblocks weiter zum Frühstück / Mittagessen vorbei kommen und danach ging es dann auch schon zügig zurück zur Uni, wo mir ungefähr 30 Minuten geblieben sind, zweimal über den gesamten Campus zu rennen, Tasche zu packen, mich umzuziehen, Zähne zu putzen, ... bis wir uns dann alle (oder zumindest fast alle) um 13:15 Uhr zum Training wieder getroffen haben. Vor Beginn des Trainings konnte ich dann auch noch meinen Aikidoanzug - den Gi - entgegennehmen und gleich einweihen.


In dieser Woche hat nun alles angefangen, einen geregelten Ablauf zu bekommen: Vorlesungen, Labor, diverse Abendtermine.
Am Donnerstag "durfte" ich dann meinen 5-minütigen Report über mein Projekt halten. Es war gut, zu wissen, dass er nicht bewertet wird und dass nicht allzu viele Leute zuhören. Das einzige Problem: Fünf Minuten sind nicht wirklich lang und überziehen war natürlich schon gleich gar nicht möglich! Aber auch das haben wir alle irgendwie gemeistert.


Nachdem jetzt jeder wusste, welches Research Project er bekommen hat, ging es auch gleich am Montag damit los, Kontakt zum Supervisor aufzunehmen. Der hat dann gleich für Montag ein Treffen ausgemacht, bei dem mir das Labor nochmal gezeigt wurde. Außerdem hat mir Prof. Hand gleich mal einen Stapel Papier zur Laborsicherheit in die Hand gedrückt, den ich durchlesen sollte und dann diverse Unterschriften leisten musste. Nachdem es aber nicht reicht, sowieso selbstverständliche Dinge lesen und unterschreiben zu müssen, hatten wir am Mittwoch dann auch noch einen "Laser Safety Talk" von viel Stunden, in dem uns nicht wirklich etwas neues erzählt wurde und uns die meisten angesprochenenen Sachen auch vorher schon klar waren ... alles in allem ein vergeudeter Nachmittag ... aber man muss halt vorbei kommen, unterschreiben, dass man da war und die Zeit absitzen.
Den Mittwoch Abend hab ich gemeinsam mit dem Aikido Club in einem Pub verbracht (ist gar nicht so einfach einen Pub zu finden, wenn man weder den Namen kennt, noch genau weiß, wo der Pub eigentlich ist ... ). War eigentlich ein ganz lustiger Abend, auch wenn er für mich damit geendet hat, um zwei Uhr nachts nen besoffenen 18-jährigen Schotten heimzubringen, dem wir - nachdem er fast vom Stuhl gekippt wäre - sein Bier weggenommen haben und dafür gesorgt haben, dass er nur noch Wasser kriegt.
Diese nicht allzu lange Nacht wurde noch davon verkürzt, dass irgendwelchen Leuten eingefallen ist, man könnte doch mal um 7:15 Uhr nen "Fire Drill" ansetzen (also ein Probe-Feueralarm). Auch wenn wir noch dran gedacht haben, uns warme Klamotten drüber zu ziehen ... ohne Socken wirds spätestens nach ner halben Stunde in der Kälte rumstehen doch irgendwann mal ein bisschen kühl ... Immerhin haben wir daraus gelernt, bei Feueralarmen nicht nur ne warme Jacke zu schnappen und bei Bedarf schnell ne Jeans anzuziehen, sondern auch immer an Socken zu denken. Aber zum Glück gibt es ja nur einen Fire Drill pro Term!
Die ersten Messungen für mein Projekt konnte ich dann auch schon am Donnerstag machen.
Am Freitag haben dann Joe & Jo, ein Päärchen von Aikido, zur Wohnungseinweihungsparty eingeladen. Man kann gar nicht glauben, dass in ein kleines 3-Zimmer-Reihenhaus so viele Leute reinpassen und dann auch noch nen Schlafplatz finden ;-)
Dieser Abend war aber das erste mal, dass ich alle Aikido-Leute (die teilweise ziemlich starke Akzente haben) plötzlich verstanden habe. - Ein echt gutes Gefühl!
Den Sonntag Abend habe ich schließlich noch genutzt, einen 5-Minuten-Vortrag über mein Projekt vorzubereiten, der eigentlich nur zur Kontrolle da ist, ob auch wirklich jeder verstanden hat, um was es in seinem Projekt geht.


Am Montag hatten wir also unsere ersten Vorlesungen. Zu den aber mehr in der Rubrik "Unileben". Außerdem bekamen wir die ersten Infos über unser Research Project. Es gab eine Liste von 35 Projekten, aus denen wir uns im Lauf der Woche unsere persönlichen Top 5 raussuchen sollten. Dafür sind wir zu einigen Profs und haben sie über ihre Projekte ausgequetscht.
Jeder hatte am dann am Dienstag ein Treffen mit dem ihm zugeteilten Mentor - bei mir ist das Prof. Hand, ein sympathischer Familienvater, der allerdings immer ziemlich beschäftigt ist. Das Fazit aus der Besprechung: Eigentlich ist der Mentor eine Einrichtung für die Erstsemester und wir brauchen ihn nicht wirklich - aber man hat halt so offiziell einen Ansprechpartner bei Problemen, die Uni und Vorlesungen betreffen. Für den Abend war schließlich noch ein "house meeting" angesetzt, das wir uns echt hätten sparen können ... wir saßen in der überfüllten TV Lounge auf dem Boden, haben von unserer Warden die Hausordnung nochmal vorgelesen bekommen (die wir sowieso schon mehrfach hatten und außerdem schon unterschreiben mussten) und ein paar Leute haben sich noch vorgestellt, was aber auch sinnlos war, da wir sie nicht gesehen haben...
Am Mittwoch Nachmittag sind wir nochmal ins Sportzentrum zur Sports Fayre, wo wir uns in die e-mail-Verteiler diverser Sport Clubs eingetragen haben und nach dem Wednesday Meal hab ich mich dann auf den Weg in die Stadt gemacht, zur Holy Church an der Holy Corner. Dort war ein monatlich stattfindendes Taizé-Gebet - ein wirklich schöner Tagesausklang, der schließlich noch von meinem ersten Pub-Besuch abgerundet wurde.
Unsere Top 5 - Liste bezüglich unserer Projektwünsche musste am Donnerstag schließlich abgeschickt werden. Am Abend bin ich dann wiedermal in die Chaplaincy zum Treffen der CU.
Am Freitag Abend war die Projektzuteilung dann auch schon fertig und stand im Internet. Komischerweise hab ich sogar das Projekt, das auf meiner Liste ganz oben stand, gekriegt ... da will ich mich doch nicht beschweren ;-) Zum Abendessen war ich bei Christine, einer Schottin, eingeladen.
Den Samstag hab ich mehr oder weniger mit gammeln verbracht bevor ich am Abend zum katholischen Vorabendgottesdienst von Pater John in die Chaplaincy bin, der von Pizza und Wein gefolgt wurde.
Der Sonntag war dafür umso ausgefüllter: Begonnen hat er mit dem Sunday Service, bei dem ich wieder Flöte gespielt hab und nach einem - von der Chaplaincy gesponsorten - Mittagessen, bestehend aus Pizza, bin ich direkt weiter zu meinem ersten Aikido-Training. Im Anschluss daran sind wir noch gemeinsam in die Union (der Pub auf dem Campus).




Die Freshers´ Week (die Woche vor Beginn der Vorlesungen, die sich an alle neuen Studenten richtet, um die Uni schonmal kennenzulernen und neue Leute zu treffen) ... begann mit dem Einzug in mein Zimmer am Samstag. Diesen Tag verbrachten wir damit, uns einzurichten, einzukaufen, anzukommen. Wir (das sind Alex, Simon, Urs und ich) und teilen uns gemeinsam mit einer Französin, Claire, eine Küche - das bedeutet auch, dass unsere Zimmer alle in direkter Nachbarschaft zueinander liegen. Nur wo sind die Zimmer? ... In einer netten, ruhigen Ecke, am Rande des Campus, im zweiten Stock einer sogenannten Hall. Insgesamt würd ich sagen: Wir können uns nicht beklagen! Der Unterkunft hab ich auch in der Bildergalerie einen eigenen Abschnitt gewidmet.
Am Sonntag haben wir nicht wirklich viel gemacht, außer zum "International Students Welcome" zu gehen, was wir genausogut hätten sein lassen können - war nicht wirklich informativ.
Unser erster Weg am Montag war in die Chaplaincy (dem religiösen Zentrum auf dem Campus - hierzu später noch mehr), wo für alle internationalen Studenten eine große Auswahl an Küchenutensilien zum Ausleihen bereitstand. Wir haben einen großen Topf und ein paar Gläser gefunden.
Am Nachmittag war wieder eine Veranstaltung der Freshers´ Week, die wir überflüssigerweise besucht haben. Hinter dem nichtssagenden Titel "academical practise" stand eigentlich nur eine einzige Aussage: Plagiarism kills!!! Um uns zu erklären, was plagiarism ist, haben sie 1,5 Stunden gebraucht und eigentlich will man gar nicht wissen, was das ist ;-) (alternativ könnte man auch in einem Satz sagen: Schreibt nicht ab und verkauft es hinterher als euer eigenes Gedankengut, sonst fliegt ihr von der Uni!)
Den Abend hab ich in der Chaplaincy verbracht, wo eine Filmnacht veranstaltet wurde.
Um offiziell Studenten der Heriot-Watt University zu werden, mussten wir am Dienstag elf Stationen durchlaufen, bis wir nach diesem Marathon schließlich unseren frischgepressten Studentenausweis in den Händen hielten (mit einem nichtssagenden Foto, auf dem so ungefähr jeder drauf sein könnte), uns nebenbei für das Health Centre registriert haben (das britische Gesundheitssystem ist merkwürdig) und mit diversem Infomaterial zugemüllt wurden.
Zum Abendessen sind wir zum International Meal in die Chaplaincy, wo es reichlich kostenloses Essen für alle internationalen Studenten gab.
Am Mittwoch war eine Freshers´ Fayre - eine Veranstaltung, bei der sich diverse Unions, Clubs, Banken, Unternehmen, ... präsentiert haben und man einiges an Werbegeschenken einkassieren konnte.
Nach dem Mittagessen haben wir mal getestet, wie lange wir zu Fuß zum nächsten Lidl brauchen (der übrigens nicht nur deutsches Sortiment, sondern auch Inventar mit deutscher Aufschrift hat ...). Der Hinweg ging noch etwas außenrum, über Wiesen, an äußerst schreckhaften Kuhherden vorbei ... bis wir schließlich doch noch angekommen sind; zurück haben wir dann den direktesten Weg genommen und waren nach ca. 35 Minuten Fußmarsch wieder an der Main Reception. Diesmal haben wir uns von einem weißen Gartenzaun nicht abschrecken lassen, der mitten auf dem Weg war ... mehr dazu in der Galerie unter "Kurioses".
Zum Abendessen waren wir wieder in der Chaplaincy, diesmal zum Wednesday Meal. Das ist ein (kostenloses) Abendessen für internationale Studenten, das nach dem Motto "Studenten kochen für Studenten" funktioniert. Auf diese Weise gibt es jede Woche Essen einer anderen Nationalität.
Am Donnerstag wurde unter dem Tarnnamen "musicians get together" nach Begleitung für die Klavierspielerinnen aus dem angrenzenden Stadtteil für den Sunday Service in der Chaplaincy gesucht. Mit einer weiteren Querflötenspielerin und einem Gitarristen unterstütze ich nun - wenn es die Zeit erlaubt, die musikalische Gestaltung.
Dann haben wir uns unserem Ofen gewidmet, der uns in einem unbenutzbaren Zustand überlassen wurde. Jetzt trauen wir uns immerhin schon wieder, Lebensmittel darin zu backen. Die Beweisbilder gibts in der Galerie.
Den Abend habe ich wieder mal in der Chaplaincy verbracht, wo sich donnerstags die Christian Union (CU) zu einem Gebet trifft. Jede Woche wird ein Redner eingeladen, der über eine Bibelstelle spricht, danach ist in Kleingruppen Zeit zum diskutieren und anschließend kommen alle zum Tee trinken und Unterhalten zusammen. Den Abschluss des Abends bildet der Soup Run: Vor der Union (Disko, Pub, ... direkt auf dem Campus) wird allen passierenden Studenten Suppe angeboten. Bei dieser Gelegenheit versuchen die "erfahrenen" Mitglieder der CU, mit dem "eingefangenen" Studenten ins Gespräch zu kommen über Gott, den Glauben, die Bibel, ... und auf diese Weise Leute zum Nachdenken anzuregen und für das Christentum zu interessieren. Diesen Gesprächen zuzuhören kann sehr interessant sein und man kann oft beobachten, wie jemand wirklich anfängt, sich Gedanken zu machen, oder alles versucht abzublocken. Um solche Gespräche anzufangen, sollte man allerdings sehr bibelfest sein ...
Bevor wir ins Bett gegangen sind, haben wir noch Simon überfallen, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren.
Der Freitag brachte sogar eine richtig informative Veranstaltung mit sich: Infos über unser Studium, eine Führung durch das Physik Department und die Aushändigung der Stundenpläne. Die sehen (verglichen mit Würzburg) richtig harmlos aus: Vorlesungen (4 Stück á 4 Einzelstunden) nur am Vormittag - von 9:15 - 13:15 Uhr, nur eine Freistunde zwischendrinnen, einmal länger schlafen und zweimal schon um 12:15 Uhr fertig. Die Nachmittage wurden freigehalten, damit wir uns unserem Forschungsprojekt widmen können - hierzu später mehr.
Außerdem war der Freitag auch der Sports Day. Das heißt, dass man alle möglichen Sportarten ausprobieren konnte, was wir auch gleich mal mit Archery (Bogenschießen) gemacht haben. Ich habe mir dann auch noch Aikido angeschaut (bzw. mitgamacht) - auch hierzu wird noch mehr folgen ;-)
Für canoing (Kanufahren) hatte ich leider keine Zeit, was sich aber auch auf die Trainingszeiten fortsetzt - damit ist das wohl gestrichen, auch wenn es mich wirklich interessiert hätte.
Und ein weiteres mal gab es in der Chaplaincy kostenloses Essen: Pancake Friday - leider konnten immer nur zwei Pfannkuchen gleichzeitig gemacht werden. Bei 150 - 200 hungrigen Leuten haben wir dann halt doch schon nach dem zweiten Pfannkuchen aufgegeben ...
Der Samstag begann für mich mit einer "kleinen" Stadtrundfahrt (von ca. 3 Stunden), bei der ich einiges von der Stadt gesehen hab und Fiona (die für das Organisieren von Ausflügen zuständig ist) hat etliche interessante Geschichten zu erzählen gewusst.
Nachdem an diesem Tag Doors Open Day in ganz Edinburgh war, sind wir - nachdem ich wieder zurück war - zum Royal Observatory aufgebrochen und haben uns dort umgeschaut.
Auf der Rückfahrt haben wir noch ASDA getestet - das schottische Walmart-Äquivalent.
Den Sonntag begann ich also damit, beim University Welcome Service in der Chaplaincy die musikalische Gestaltung zu unterstützen. Nach einem Sandwich Lunch - ebenfalls in der Chaplaincy - machte ich mich gemeinsam mit anderen internationalen Studenten auf den Weg in die Pentland Hills, die direkt im Süden an Edinburgh angrenzen. Dort erklommen wir bei herrlichstem Wetter einen Berg. Kaum am Gipfel angekommen, fing es das Regnen an. Da der Regen aber örtlich sehr begrenzt war bzw. die Sonne stellenweise immer noch schien, hatten wir faszinierende Ausblicke ins Tal und wunderschöne Regenbogen. Der Abstieg war dann auch schon wieder trockener und richtig zum genießen. Nachdem der Berg so steil war, waren wir richtig dankbar, dass Newton die Schwerkraft erfunden hat ;-) und nutzten sie so richtig aus: Wenn es zu steil wurde, legten wir einfach etwas an Tempo zu und mussten wirklich nur einen Fuß vor den anderen schieben. Den Rest hat die Schwerkraft erledigt. Der Nachteil dieser Methode ist, dass wir die ca. 6 km einfach innerhalb kürzester Zeit zurücklegten und viel zu früh wieder am Ausgangspunkt angekommen waren. Deshalb mussten wir noch eine Weile auf den Bus warten - es regnete zur Abwechslung mal wieder - der uns zurück zur Chaplaincy brachte, wo wir mit einem Abendessen, bestehend aus Burgern, empfangen wurden.



Am Samstag, den 16.09.2006 gings also endlich nach Edinburgh. Nachdem wir gegen Mittag dort angekommen sind und das Auto leergeräumt war, haben wir uns damit auch gleich auf die Suche nach der Innenstadt gemacht. Dank Navigationssystem war es auch kein Problem, das Parkhaus, das wir uns rausgesucht hatten, zu finden. Wir sind dann die Princess Street (die Einkaufsstraße, in der man so ungefähr alles kriegt) einmal hoch und wieder runter gelaufen - was gar nicht so einfach ist, wenn die Straße überfüllt ist (am Sonntag sollte nämlich ein Festival in der Stadt stattfinden). Schließlich haben wir sogar noch die Touristinformation gefunden und konnten uns dort mit reichlich Prospektmaterial eindecken. Danach sind wir noch im örtlichen Äquivalent der WVV vorbei und haben uns mit Busfahrplänen eingedeckt.
Der Weg aus der Stadt raus, zurück zu unserer Ferienwohnung war dann schon eine größere Herausforderung: Das Navi hat nämlich nicht gewusst, dass die Princess Street für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist (das heißt: nur Busse, Taxis, Fahrräder und Fußgänger dürfen diese Straße passieren) und wollte uns immer wieder auf diese Straße zurückführen. Irgendwann konnten wir es dann aber doch erfolgreich austricksen und sind wohlerhalten wieder aus der Innenstadt rausgekommen.


Edinburgh Castle

Wegen des Festivals haben wir beschlossen, den Sonntag lieber außerhalb von Edinburgh zu verbringen und sind nach Stirling gefahren. Dort haben wir uns die Castle angeschaut, waren in einem Turmhaus und haben Holy Rude, die Krönungskirche von James V. (Sohn von Maria Stuart) besucht. Die Stirling Castle ist deswegen so bekannt, weil hier Maria Stuart viele Jahre ihres Lebens verbracht hat.


Das ist die One O´Clock Gun in Aktion: Die wird jeden Tag (außer sonntags) um 13.00 Uhr auf der Burg abgefeuert und sollte ursprünglich den Schiffen vor der Küste Edinburghs die genaue Uhrzeit mitteilen.

Am Montag habe ich dann der Uni einen ersten Besuch abgestattet. Nachdem am 18.09. aber Bank Holiday war, hatten sämtliche Uni-Gebäude geschlossen und der Weg war umsonst ...
Als wir von der Uni zurück waren, sind wir in die Stadt aufgebrochen (diesmal mit dem Bus) und haben uns die Castle, die das obere Ende der Royal Mile bildet, angeschaut. Im Anschluss daran sind wir die Royal Mile entlanggelaufen. Den Namen hat dieser Straßenzug daher, dass er eine Meile lang ist und die Burg mit dem Palast verbindet. Das ist also der Weg, den die Monarchen immer zurückgelegt haben (und die Queen es heute noch manchmal tut), wenn sie vom Palast in die Burg wollen. Am unteren Ende der Royal Mile ist aber nicht nur der Holyrood Palace, sondern auch das schottische Parlament, das aufgrund der modernen Bauweise nicht von allen Edinburghern gleichermaßen geliebt wird. Da das Parlament geöffnet war, haben wir einen Blick hineingeworfen und uns den Sitzungssaal angeschaut. Was an und in diesem Gebäude alles an Holz verarbeitet wurde ...



Am Dienstag sind wir zuerst nochmal zur Uni gefahren, um meinen Freshers´ Pack abzuholen und ein Bankkonto zu eröffnen. Das ging alles relativ schnell und so konnten wir dann weiter zur Rosslyn Chapel fahren, die durch das Buch und Film Sakrileg bekanntgeworden ist. Das merkt man auch deutlich an den Eintrittspreisen ...



Den Mittwoch haben wir dann einigen Attraktionen auf der Royal Mile gewidmet: Zuerst haben wir im Whiskey Heritage Center einiges über Whiskey gelernt, dann waren wir in der Camera Obscura (ein Gebäude mit allerhand schönen Bildern und Sachen wie Hologrammen, 3D Bildern, Spiegeln, einer Morphmaschine und wunderbarem Ausblick über die Stadt - teilweise konnte man sogar noch richtig gut auf einzelne Passanten zoomen ...) und beendet haben wir den Tag in Mary King´s Close. Das sind die Überreste des Armenviertels des mittelalterlichen Edinburghs, die einfach irgendwann überbaut wurden. Jetzt steht das Rathaus darüber, man kann aber Teile dieses Stadtviertels noch in unterirdischen Gängen besichtigen.




Am Donnerstag sind wir zum Ocean Terminal gefahren, wo die Royal Yacht Britannia ihren Ruhestand verbringt. Am Nachmittag haben wir uns dann nach einem kurzen Abstecher auf den Calton Hill mit Alex, Simon, Urs und Andreas getroffen und sind gemeinsam in die Royal Botanic Gardens.



Die Royal Yacht Britannia
... das Beiboot ...

Ohne Rolls Royce kann man doch nicht verreisen!
Und damit auch niemand vergisst, was das für ein Boot ist ...
findet man überall das majestätisch Wappen.

Blick vom Calton Hill auf die Princess Street
Das älteste Gewächshaus der Royal Botanic Gardens

Geklaute Äpfel ...
... schmecken einfach gut!

Den Freitag haben wir genutzt, um mal auf die andere Seite des Firth of Forth zu fahren, nach North Queensferry. Dort waren wir in Deep Sea World, eine Ansammlung von Aquarien mit einem Unterwassertunnel als Höhepunkt, der durch ein Becken mit Haien und diversen anderen Meeresbewohnern führt.
Danach sind wir noch ein bisschen durch North Queensferry spaziert und sind schließlich noch ein Stückchen auf der Forth Road Bridge gelaufen.



Die Forth Rail Bridge hinter der Forth Road Bridge
Die Forth Rail Bridge mit North Queensferry im Vordergrund


Der Urlaub begann - wie sollte es auch anders sein - mit der Anreise. Los ging´s für meine Eltern und mich am Freitag, den 08.09.2006. Da Schottland ja, wie der Rest Großbritanniens auch, auf einer Insel liegt, entschlossen wir uns, den Wasserstreifen zwischen Zeebrugge (Belgien) und Rosyth (Schottland, gleich gegenüber von Edinburgh) mit der Fähre zurückzulegen.
Die schottische Ostküste empfing uns am Samstag früh mit herrlichstem Sonnenschein. Auch der starke Wind ... äh Sturm ... konnte uns nicht daran hindern, die Aussicht an Deck unter freiem Himmel zu genießen.
Nach ca. 18 Stunden Fahrt steuerte die Fähre dann sicher in den schottischen Hafen und wir konnten unser erstes Urlaubsdomizil anfahren: Inverness, das Tor zu den Highlands, direkt am oberen Ende von Loch Ness.







Den Sonntag verbrachten wir damit, mit diversen Zwischenstationen einmal rund um Loch Ness zu fahren. Die größeren Stops waren Urquart Castle, Fort Augustus mit dem Caledonian Canal und die Wasserfälle von Foyer.




Am Montag sind wir dann über Dornoch zur Dunrobin Castle. Das ist ein kleines Schlösschen mit schönem Garten und einer Falknerei. In einer Flugschau wurde uns eine Schneeeule, ein Adler und ein Falke vorgestellt.
Auf dem Weg zurück nach Inverness haben wir einen Route gewählt, die an Lairg und den Falls of Shin vorbei führt. Die Falls of Shin sind Wasserfälle, bei denen man Lachse gut auf ihrer Wanderung flussaufwärts beobachten kann, wenn sie versuchen, den Wasserfall zu bezwingen. An diesen Wasserfällen befindet sich auch ein Laden von Mohamed Al-Fayed (Vater von Dodi), dem auch Herrods in London gehört.




Den Dienstag verbrachten wir mit einer Rundfahrt durch die Upper Highlands. Unser erstes Ziel war Ullapol, eine früher sehr wichtigen Hafenstadt am Atlantik. Danach ging es weiter zu den Inverewe Gardens. Der warme Einfluss des Golfstromes hat zur Folge, dass hier etliche exotische Pflanzen unser freiem Himmel wachsen können - schade, dass schon September ist ...
Auf dieser Tagestour sind uns auch die ersten Schafe begegnet, denen das Gras vom Randstreifen der Straße anscheinend viiiiiiiiiel besser schmeckt als das, was sie auf ihrer Weide kriegen. Und noch viel besser kommt man an das Gras ran, wenn man sich zum Grasen auf die Straße stellt ... aber immer schön zwei und zwei, wenn man wieder zurück zur Weide will!





Am Mittwoch schauten wir uns einige historische Orte an: Zuerst waren wir bei Fort George, einer militärischen Befestigungsanlage aus dem 18. Jahrhundert, die einst Inverness vor Feinden vom Meer her beschützen sollte und jetzt immer noch in Betrieb ist.
Die nächste Station war die Dallas Dhu Distillery in Forres. Hier wurde die Whiskey-Herstellung anschaulich dargestellt.
Dann sind wir weiter nach Elgin, das bis zur Reformation eine bedeutende Bischofsstadt war. Wir schauten uns die Überreste der Kathedrale und des Bischofspalastes "Spynie Palace" an, der nur einige Kilometer außerhalb am Loch Spynie liegt bzw. lag. Unten der Ausblick vom Wohnturm des Palastes auf Loch Spynie.




Donnerstag: REGEN!!! Aber nach einer Woche Sonne ... da muss man das einfach akzeptieren. Also haben wir uns entschlossen, ein Regenprogramm zu basteln.
Zuerst sind wir in ein Dolphin&Seal centre in North Kessock. Aber außer einem großen Fenster mit Blick auf den Meeresarm, der bei Inverness ins Landesinnere sticht, war da nicht wirklich viel zu sehen. Auch bei dem Leuchtturm in Fortrose, zu dem wir geschickt wurden, konnten wir keine Delphine sehen.
Unsere nächste Station war die Black Isle Brewery. Ein kleiner 5-Mann-Betrieb, wo wirklich noch alles von Hand gemacht wird (inkl. Flaschen füllen, verschließen und etikettieren).
Zum Abschluss schauten wir uns Cawdor Castle an. Die Gärten haben wir wegen dem Wetter aber lieber auf Freitag verschoben.
Bleibt nur noch zu erwähnen, dass wir heute tatsächlich die ersten Highland Cattles gesehen haben!!! Und das, nachdem wir in den letzten Tagen in sämtlichen Richtungen der Highlands unterwegs waren ...



Bei schönerem Wetter fuhren wir also am Freitag nochmal zur Cawdor Castle und gingen in den Gärten ein bisschen spazieren.
Nach einem Streifzug durch die Innenstadt von Inverness sind wir schließlich am frühen Nachmittag in unsere Unterkunft zurückgekehrt und haben schonmal mit packen angefangen. Denn morgen gehts in den Süden ... nach Edinburgh.

 
   
   
   
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